Pressemitteilung: Damen
Damen Schelde Naval Shipbuilding (DAMEN) und das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) haben heute in Koblenz den Vertrag über den Bau des Mehrzweckkampfschiffs „MKS 180“ für die Deutsche Marine unterzeichnet.
Die Umsetzung des Projektes war am 17. Juni 2020 vom Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages freigegeben worden. Die Vertragsunterzeichnung ist das Ergebnis einer seit dem Jahr 2015 durch das BAAINBw durchgeführten europaweiten Ausschreibung. Bereits im Januar dieses Jahres stand Damen Schelde Naval Shipbuilding gemeinsam mit seinen Partnern Blohm+Voss, einem Tochterunternehmen der Unternehmensgruppe Lürssen, und Thales vorbehaltlich der parlamentarischen Zustimmung als Ausschreibungssieger fest.
Der heute unterzeichnete Vertrag umfasst die Lieferung von zunächst vier Schiffen in den Jahren 2027 bis 2031 und hat ohne Umsatzsteuer ein Volumen von rund 4,6 Milliarden Euro. Außerdem wurde eine Option für eine mögliche Lieferung von zwei weiteren Schiffen in den Jahren nach 2032 vereinbart. Damit handelt es sich um eines der größten Beschaffungsprojekte in der Geschichte der Deutschen Marine.
Als Generalunternehmer freut sich DAMEN gemeinsam mit seinen Partnern Lürssen, dessen Tochterunternehmen Blohm+Voss und Thales über die Auftragsvergabe und das darin zum Ausdruck gebrachte Vertrauen in die Kompetenz des Projektteams.
Dazu erklärt Hein van Ameijden, Managing Director von Damen Schelde Naval Shipbuilding: „Wir wollen nun zügig mit dem Bau der Schiffe in Deutschland beginnen. Unser Ziel ist, dass die Soldatinnen und Soldaten der Deutschen Marine möglichst rasch über ihre neuen Schiffe verfügen können. Mir ist außerdem wichtig: Mit dem Projekt ‚MKS 180‘ treiben wir die europäische Zusammenarbeit im Marineschiffbau weiter voran und leisten einen gemeinsamen Beitrag zur Sicherheit für Europa.“
Gemeinsam mit seinen Partnern und unter Einbindung der German Naval Yards Kiel wird DAMEN den Auftrag so abwickeln, dass rund 80 Prozent der gesamten Nettoinvestitionen als Wertschöpfung in Deutschland verbleiben. Der Bau der Schiffe erfolgt bei Blohm+Voss in Hamburg unter Einbeziehung weiterer norddeutscher Werftstandorte in Bremen, Kiel sowie Wolgast und damit zu 100 Prozent in Deutschland.
„Zusammen mit unseren Mitarbeitern werden wir als Unternehmensgruppe Lürssen unsere Fähigkeiten und unser Know-how einbringen, um der Deutschen Marine diesen leistungsfähigen und hochinnovativen neuen Schiffstyp zur Verfügung zu stellen“, sagt Tim Wagner, Geschäftsführer der Fr. Lürssen Werft.
Auch mit Blick auf die bei Thales in den Niederlanden beauftragten elektronischen Einsatzsysteme gilt die Dominanz deutscher Wertschöpfung und Know-how-Entwicklung: Rund 70 Prozent der Leistungen werden von Thales Deutschland unter anderem an den Standorten Kiel und Wilhelmshaven sowie von zahlreichen deutschen Unterauftragnehmern erbracht.
„Als Partner im Programm MKS 180 bringen wir nicht nur einen hohen deutschen Wertschöpfungsanteil ein, sondern auch langjährige Erfahrung in europäischen Kooperationen und unsere umfassende Systemkompetenz in Deutschland. Damit schaffen wir neue, hochwertige Arbeitsplätze hier im Land, stärken einen Modellfall für europäische Rüstungskooperation und tragen unseren Teil dazu bei, die Deutsche Marine einsatz- und im Bündnis beitragsfähig zu halten“, betont Dr. Christoph Hoppe, Vorsitzender der Geschäftsführung der Thales Deutschland.
Für das Gesamtprojekt gilt: Die bewährten deutschen Wertschöpfungs- und Zulieferketten werden umfassend integriert. Über 100 kleine und mittelständische Unternehmen insbesondere aus dem Maschinen- und Anlagenbau sowie aus der maritimen Wirtschaft in nahezu allen Bundesländern profitieren von Unteraufträgen.
Mit der Damen Shipyards Group und der norddeutschen Werftengruppe Lürssen als Mutterhaus von Blohm+Voss stehen hinter der Partnerschaft zwei langfristig orientierte Familienunternehmen. Beide Unternehmen befinden sich im Eigentum und unter Leitung der jeweiligen Familien Damen sowie Lürßen. Eine erfolgreiche deutsch-niederländische Zusammenarbeit im Projekt „MKS 180“ schafft die Grundlage für mögliche künftige Gemeinschaftsprojekte auf internationaler Ebene. Das eröffnet zugleich neue Perspektiven für den europäischen Marineschiffbau insgesamt.