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Thales Deutschland erhält Zuschlag für Modernisierung der Strohgäubahn

Ditzingen, 15. Dezember 2015 – Der Geschäftsbereich Transportation System von Thales Deutschland hat nach europaweiter Ausschreibung den Zuschlag zur Modernisierung der Strohgäubahn zwischen Korntal und Heimerdingen erhalten. Der rund 16,5 Kilometer lange Streckenabschnitt, der von der Württembergischen Eisenbahn-Gesellschaft (WEG) betrieben wird, erhält eine neue Leit- und Sicherungstechnik, um einer modernen, zukunftsorientierten Betriebsführung gewachsen zu sein. Die Arbeiten beginnen noch in diesem Jahr und sollen bis Sommer 2016 abgeschlossen sein.

„Wir wollen mit der Modernisierung der Strecke den Fahrplan für unsere Kunden noch attraktiver gestalten“, erläutert Landrat Dr. Rainer Haas, Vorsitzender des Zweckverbands Strohgäubahn (ZSB). „Darüber hinaus ermöglicht uns die neue Technologie eine automatisierte Anbindung für Rangierfahrten an das Streckennetz der Deutschen Bahn AG, um zukünftig auch über die Grenzen unseres Betriebsnetzes hinaus fahren zu können“, so Haas weiter. Der Geschäftsbereich Transportation Systems von Thales Deutschland plant und errichtet u. a. eine neues Elektronisches Stellwerk (ESTW) in Korntal, wobei der komplette Streckenabschnitt via öffentlichem Netz (SHDSL) von Waiblingen-Beinstein aus überwacht und gesteuert wird. Darüber hinaus wird ebenfalls in Korntal ein Notbedienplatz eingerichtet. Aus der Thales-Niederlassung in Arnstadt stammen die 36 Signale, elf Weichenantriebe und 50 Achszähler für die Modernisierung der Strecke. „Wir freuen uns, dass wir für den Zweckverband Strohgäubahn dieses Projekt realisieren dürfen“, so Dominik Veit, Head of Sales Mainline im Geschäftsbereich Transportation Systems von Thales Deutschland. „Die Strecke liegt in unmittelbarer Nähe zu unserer Deutschland-Zentrale in Ditzingen, viele Kolleginnen und Kollegen nutzen die Strecke selber oder wohnen in der Nähe und haben dann ab Sommer 2016 eine Referenz direkt vor der Haustür“, so Veit weiter. 
 


Zu den technischen Besonderheiten zur Ausrüstung der Strecke zählt u. a. die Nutzung von bereits vorhandenen, relativ kleinen Fertigbetonmodulen für Stellwerkstechnik an den 28 Bahnübergängen und der vorhandenen Kabel für die Netzwerkinfrastruktur sowie die technische Anbindung an das Altstellwerk in Korntal. 

Über den Zweckverband Strohgäubahn (ZSB)

Der Zweckverband Strohgäubahn (ZSB) wurde 2010 gegründet. Mitglieder sind die Städte und Gemeinden Ditzingen, Hemmingen, Korntal-Münchingen und Schwieberdingen und der Landkreis Ludwigsburg. Ziel des ZSB ist die Unterhaltung der Infrastruktur und der Betrieb der Strohgäubahn. Er hat  2011 die Infrastruktur von der WEG gekauft und saniert sie seither in Kooperation mit der WEG. Außerdem hat der Zweckverband acht neue RegioShuttles der Firma Stadler erworben und eine Werkstatt für Schienenfahrzeuge in Korntal gebaut. Dank der Maßnahmen, die voraussichtlich 2016 / 2017 abgeschlossen sein werden, ist nun ein moderner Betrieb auf der Strohgäubahn möglich. Die WEG betreibt im Auftrag des ZSB die Infrastruktur und den Verkehr auf der Strohgäubahn.

Über die WEG

Die Württembergische Eisenbahn-Gesellschaft (WEG) ist seit über 100 Jahren erfolgreich als privatwirtschaftliches Bahnunternehmen im Schienenpersonennahverkehr. Mit rund 85 Mitarbeitern und 26 Triebwagen befördert sie rund 4,9 Millionen Fahrgäste im Jahr auf den von ihr betriebenen Bahnen rund um Stuttgart. Dies sind neben der Strohgäubahn die Schönbuch-, Täles- und Wieslauftalbahn. Neben dem Betrieb der vorgenannten Bahnen ist die WEG auch für Bau, Wartung und Unterhaltung der Infrastruktur, also der Trasse und Bahnübergange, verantwortlich. Als Infrastrukturdienstleister betreut sie darüber hinaus noch die Rossbergbahn im Landkreis Ravensburg und die Schwäbische Waldbahn im Schwäbisch-Fränkischen Wald. www.weg-bahn.de