D-LBO (Digitalisierung Landbasierter Operationen)
Digitalisierung gilt als dominierendes und gesellschaftsbestimmendes Merkmal der Gegenwart und ist ohne Zweifel der Megatrend für das 21. Jahrhundert. Demnach wird das Gefechtsfeld der Zukunft nicht nur maßgeblich durch die Digitalisierung geprägt, sondern sie stellt den Schlüssel zur Modernisierung der mobilen Informationsversorgung im Einsatz dar. Digitalisierung Landbasierter Operationen (D-LBO) ist ein durchgängiger Informationsverbund des verlegefähigen und flexibel im Raum beweglichen Anteils der IT-Systeme der Deutschen Armee. Moderne Waffensysteme wie der Schützenpanzer Puma oder andere militärische Plattformen nutzen für schnelle Entscheidungen digitale Sensorik und Netzwerke. Logistikketten werden durch intelligente Steuerungslogik effizienter. Leistungsfähige Signalverarbeitung macht das moderne militärische Nachrichtenwesen erst wirksam. Und auch der Soldat auf dem Gefechtsfeld wird zunehmend zum digitalisierten Sensor und Effektor.
Konkret bedeutet das für Thales, IT-Services für die vernetzte Operationsführung im Bereich der mobil genutzten IT bereitzustellen und so der Bundeswehr neue Chancen in der modernen Operationsführung zu eröffnen. In der Praxis erfolgt damit die digitale Vernetzung aller Soldaten und Fahrzeuge auf dem Gefechtsfeld in einem mobilen, , national und multilateral interoperablen Verbund. Thales liefert international einen wichtigen Beitrag zur Sicherstellung des Informations- und Kommunikationsverbunds, der auf der untersten taktischen Ebene beim abgesessenen Soldaten beginnt und auf der Ebene des verlegefähigen Gefechtsstands endet.
TEN (Tactical Edge Networking)
2019 haben die niederländischen und die deutschen Streitkräfte beschlossen, in ihren laufenden Projekten FOXTROT und DLBO zur Digitalisierung der jeweiligen Landstreitkräfte zu kooperieren. Damit wurde in der Tradition der seit 1995 bestehenden Rüstungskooperation zwischen beiden Ländern ein neues Kapitel aufgeschlagen.
Die unter dem gemeinsamen Projektnamen Tactical Edge Networking (TEN) integrierten ehemals nationalen Vorhaben sehen neben der Definition von gemeinsamen Anforderungen auch eine zukünftig abgestimmte Beschaffung von identischer Ausrüstung und Systemen vor. Ziel dabei ist die vollständige digitale Interoperabilität der beiden Landstreitkräfte.
Bei einem erfolgreichen Abschluss, der die vollständige Vernetzung beider Armeen bis zum Jahre 2030 vorsieht, wäre TEN in Europa und in der NATO bislang beispiellos.
Die erste Phase von TEN fokussiert auf die Definition und die Einführung einer einheitlichen Funkgerätebasis. In den weiteren Phasen sollen sukzessive innovative Technologien effizient integriert werden. Dazu gehören zukünftige miniaturisierte Hardwarekomponenten, Sensoren, Anwendungen aus dem Bereich der Künstlichen Intelligenz sowie der Automatisierung, Autonomisierung und Robotik.
Insgesamt bis zu 25.000 Fahrzeuge und bis zu 155.000 Soldaten sollen dann untereinander vernetzt kommunizieren können.
Das Ziel ist, die Kräftedispositive der Streitkräfte mit neuen Fähigkeiten auszurüsten und die Landstreitkräfte optimal für Missionen im gläsernen Gefechtsfeld digitaler Kampfhandlungen vorzubereiten.