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Wiederaufbau der von der Flut im Sommer 2021 stark zerstörten Eifelstrecke kommt voran

Der vergangene Donnerstag war für die von der verheerenden Flutkatastrophe 2021 besonders heimgesuchte Eifel ein symbolträchtiger Tag. Mit einer «Premierenfahrt» in einem Regio-Zug, der selbst bei der Flutkatastrophe 2021 einst stark beschädigt und wiederhergestellt worden war, wurde der bislang letzte Streckenabschnitt der wiedererrichten Eifelbahn in Gerolstein, im Beisein der rheinländisch-pfälzischen Ministerpräsidentin Malu Dreyer, eingeweiht. „Heute ist ein guter Tag für Rheinland-Pfalz“, sagte die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin (SPD) am vergangenen Donnerstag bei einer «Premierenfahrt» ab Kyllburg, anlässlich der Wiederinbetriebnahme. Vorständin Regionalverkehr der Deutschen Bahn, Evelyn Palla, ergänzte im Rahmen der Feier: «Für die Menschen hier in der Eifel bedeutet dies ein weiteres Stück Normalität und Lebensqualität.»  

Durch die verheerende Hochwasserkatastrophe im Sommer 2021 waren auf der Eifelstrecke neben Brücken und Gleisen, Bahnhöfen und Fahrzeugen auch die Signaltechnik und viele Stellwerke zerstört worden. Die Wassermassen hatten die gut 150 Jahre alte Eifelstrecke der Bahn auf vielen Abschnitten weggeschwemmt. Vor allem in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen entstand dabei ein Schaden von rund 1,3 Milliarden Euro, speziell das Ahrtal und die Westeifel waren betroffen. In Rheinland-Pfalz allein umfasst die Eifelstrecke von Trier-Ehrang bis Nettersheim rund 100 Kilometer. Insgesamt ist die Strecke bis Hürth-Kalscheuren bei Köln rund 160 Kilometer lang.

Noch im selben Jahr hatte sich die DB Netz AG entschlossen, den Wiederaufbau zusammen mit Thales durchzuführen. In ersten Schritten wurden die zum Teil noch vorhandenen Stellwerke notdürftig repariert, um möglichst rasch wieder zumindest einen Basisbetrieb zu ermöglichen. Bereits im vergangenen Jahr konnten dann Teilabschnitte der Eifelstrecke neu in Betrieb gehen: So fuhren Züge zunächst wieder von Trier-Ehrang bis Auw an der Kyll, später dann bis Kyllbur. Mit unserer Hilfe wurde mit GTS-Technik zwischenzeitlich nun auch die ESTW Zentrale Gerolstein wiederhergestellt und der Bahnhof selbst mit einem elektronischen Stellwerk (ESTW) ausgerüstet.

Seit heute ist offiziell somit wieder Betrieb auf dem Streckenabschnitte Kyllburg und Gerolstein möglich. Die PT1 Planung liegt dabei in unseren Händen und wird von unserem Unterauftragnehmer Safetrail realisiert. Bis Ende diese Jahres soll nun die gesamte Eifelstrecke mit ESTW ausgerüstet werden und somit den vollen Betrieb wiederherstellen.

Dieses Projekt war und ist für alle Beteiligten eine große Herausforderung. Eine Herausforderung, die wir gemeinsam mit der DB gestemmt haben und das angesichts einiger herausfordernder Rahmenbedingungen. Wir hatten maximale öffentliche Aufmerksamkeit, die Not der Bevölkerung täglich vor Augen, dazu gab es zu Beginn des Projekts keine ausführliche (Vor)Planung. Für die Umsetzung notwendige Infrastrukturen wie eine stabile Elektrizitätsversorgung oder Zugänge zu den Baustellen waren de facto nicht vorhanden. All das hat uns nicht aufgehalten und der Erfolg darf uns stolz machen!

Spätestens im Spätherbst diesen Jahres soll die Eifelstrecke komplett bis Köln wiederhergestellt sein. Bis dahin soll diese Strecke dann auch mit neuer elektronischer Stellwerkstechnik von GTS Deutschland ausgestattet sein. Die Deutsche Bahn plant die Elektrifizierung der gesamten Eifelstrecke bis Ende 2026. Dafür würden auch «in großen Umfang» Landesmittel mobilisiert, sagte Dreyer.

 

Kontakt
Director Communications - Christopher Bach
+ 49 7156 353 34991 christopher.bach@urbanandmainlines.com